Fotoimpressionen vom Festival 2016

 

Un año más ¡bienvenidos al Festival de Cine Español!


Vom 1. bis 7. Dezember 2016 steht wieder das Filmschaffen aus Spanien im Mittelpunkt des Festival de Cine Español mit mehr als 40 Filmen (Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme). Die Bandbreite reicht von Produktionen der international bekanntesten Regisseure über künstlerisch anspruchsvolle Autoren bis hin zu den beherzten Jungregisseuren der Kurzfilme.


 

Eröffnung am 1. Dezember um 20 Uhr im Kino Arsenal

Freuen Sie sich auf den Eröffnungsfilm TARDE PARA LA IRA, das Erstlingswerk von Jungregisseur und Schauspieler Raúl Arévalo, ein visuell und atmosphärisch ergreifender Streifen und spannungsgeladener Thriller, der bei der Sektion Orizzonti auf dem Filmfestival in Venedig 2016 lief und den Preis für die beste Schauspielerin (Ruth Díaz) erhielt.

 

Neue Filme aus Spanien

Neben den Filmen der international erfolgreichen Filmemacher Carlos Saura, Pedro Almodóvar, Icíar Bollaín und Julio Médem, werden die Filme vier sehr unterschiedlicher Regisseurinnen und Regisseure auf die Leinwand gebracht. Während der katalanische Theaterregisseur Marc Crehuet sein erfolgreiches Theaterstück EL REY TUERTO verfilmte – eine Komödie über den Unmut in der Gesellschaft auf Grund der armseligen politischen Führung und der prekären wirtschaftlichen Lage – , hat Regisseurin Manuela Burló mit RUMBOS eine eindrucksvolle Geschichte über Träume, Frustrationen, Wünsche und Sehnsüchte von Menschen in Barcelona geschaffen. Beide Filme liefen im Wettbewerb auf dem diesjährigen Spanischen Filmfestival in Málaga. Arturo Ruiz Serrano ist mit seinem Spielfilmdebut EL DESTIERRO ein Werk gelungen, das mit gekonnter Kameraführung eine Geschichte erzählt fernab der gängigen Bürgerkriegsfilm-Gemeinplätze.
Zu den jungen Autorenfilmemachern gehört ebenso Bárbara Mateos, die in ihrer Dokumentation AD VENTUM (HACIA EL VIENTO) anhand des Lebens in der Sierra de Brejeira in Portugal meisterhaft über die Einsamkeit(en) in unseren europäischen Gesellschaften sinniert.
PALMERAS EN LA NIEVE von Fernando González Molina, eine Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans von Luz Gabás, ist wiederum Spaniens aufwändigste und teuerste Filmproduktion des letzten Jahres, mit grandiosen Bildern einer exotischen Welt vor dem Hintergrund der Befreiung Äquatorialguineas aus der Kolonialherrschaft Spaniens.

 

Fokus 80 Jahre Spanischer Bürgerkrieg

Der Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 ist ein Schlüsselereignis in der Geschichte Spaniens und prägt das Land entschieden bis in die heutige politische Debatte. Drei neue Dokumentarfilme und ein Spielfilm gehen der Tragödie auf den Grund und spiegeln unterschiedliche Aspekte des Lebens in den drei Schicksalsjahren wider.
Während ESPAÑA EN DOS TRINCHERAS, LA GUERRA CIVIL EN COLOR die Ereignisse von 1936 bis 1939 in allen Einzelheiten nachzeichnet und uns das beeindruckende Archivmaterial, das die Filmemacher restauriert und koloriert haben, näherbringt, zeichnet der Film MELCHOR RODRÍGUEZ, EL ÁNGEL ROJO von Alfonso Domingo das Leben des andalusischen Anarchisten nach, der während des Bürgerkriegs tausenden von politischen Gegnern das Leben rettete. In LA DISTÀNCIA DELS NOMS entdecken vier junge Studentinnen eine Liste mit den Namen von Kindern, die während des Bürgerkriegs dank internationaler Patenschaften ein Zuhause fanden, und entscheiden, die noch Lebenden aufzusuchen und sie mit den Nachfahren der Wohltäter zusammen zu bringen.

 

Memoria histórica

In Spanien bezieht sich der Begriff der Memoria histórica (Kollektives Gedächtnis) insbesondere auf den Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur und veranlasste die sozialistische Regierung 2007 zur Erlassung des Gesetzes „Ley de Memoria Histórica“, um diese Geschichtsperiode aufzuarbeiten. Der Begriff der lässt sich aber auch auf das Mittelalter übertragen. In Spanien ist die Existenz Al Andalus in den Jahren 711 – 1492, immer eines der problematischen Elemente des kollektiven historischen Gedächtnisses gewesen. Geschichtswissenschaftler widmen sich, insbesondere seit den letzten 15 Jahren, den Vorurteilen des kollektiven Gedächtnisses und leisten eine Aufklärung, die dringend notwendig ist.
Der Dokumentarfilm „Alpuxarras“ von Rafael Toba trägt in diesem Sinne ebenso zur Aufklärung bei und zeichnet die muslimische Eroberung der Iberischen Halbinsel nach, die Reconquista und die Vertreibung der moriscos (zum Christentum zwangskonvertierte Muslime) im 16. Jahrhundert. Dabei konzentriert er sich insbesondere auf die Präsenz der Araber in Galicien und auf die Ansiedlung von Galiciern in den Alpujarras, dem südlichen Hang der Sierra Nevada.

 
Die Sektion AQUÍ y ALLÁ zeigt INVASIÓN von Abner Benaim, der die Invasion der U.S.-Armee in Panama im Jahr 1989 beleuchtet und erklärt, wie der Angriff, der Hunderten Zivilisten das Leben kostete, das Land zutiefst erschütterte, die Bevölkerung bis heute spaltet und das heutige Panama gestaltet. Anlässlich des Mexiko-Deutschland-Jahres 2016 läuft ein Programm mit zwei preisgekrönten mexikanischen Filmen, die auf unterschiedliche Weise das Leben und Schicksal zweier mexikanischer Frauen auf eine bewegende Weise schildern. In NERUDA hat der chilenische Ausnahmeregisseur Pablo Larraín einen meisterhaften Film geschaffen, spannend und bewegend, voller Poesie und lakonischen Humors über den chilenischen Nobelpreisträger Pablo Neruda.
 
Neue Kurzfilme aus Spanien und Kolumbien zeigen die ganze Bandbreite des Genres, vom künstlerisch hochanspruchsvollen Film zur überraschenden Komödie bis hin zum Portrait, der Animation oder der Kurzdokumentation. Lassen Sie sich überraschen!

Das Indigene Kino bringt ein Portrait des 29-jährigen Künstlers Basybuky, einem Maler des Yshyr -Volks aus dem Gran Chaco in Paraguay, und den Chontaduro, eines der wichtigsten Rituale der Völker des nördlichen Amazonas-Gebiets, auf die Leinwand.

 
Und anlässlich der chocolART setzt das Festival de Cine Español in seiner Gastronomie-Rubrik das chocoKINO fort und zeigt Filme, bei denen Schokolade die Haupt- oder Nebenrolle spielt. Schokofilme und kulinarisches Kino. U.a. mit einem Film über einen Jungen aus dem Urubamba-Tal in Peru, dessen Familie vom Kakaoanbau lebt, und einem philosophischen Dokumentarfilm über das Restaurant „Mugaritz“ im baskischen Rentería.