Filmprogramm


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Neue Filme aus Spanien

 

Yuli

Carlos ist ein undiszipliniertes Kind, das alles, was es über das Leben weiß, auf den Straßen Havannas gelernt hat. Doch sein Vater Pedro – selbst Sohn einer Mutter, die noch als Sklavin in den kubanischen Zuckerrohrplantagen ausgebeutet wurde – erkennt das außergewöhnliche Talent seines Sohnes, den er nach dem Sohn eines afrikanischen Kriegsgottes nur Yuli nennt: Er kann tanzen wie kein zweiter. Gegen dessen Willen schickt er ihn auf die staatliche Ballettschule und sorgt mit harter Hand dafür, dass Yuli seine Ausbildung beendet. Yuli wird bald zu einem der besten Tänzer seiner Generation, feiert internationale Erfolge und ist der erste dunkelhäutige Romeo am Royal Opera House in London. Doch trotz des Ruhms zehrt das Heimweh an ihm, die Sehnsucht nach Freunden und Familie. Der neue Film von Icíar Bollaín ist ein Biopic, das Grenzen sprengt, über und mit Ballett-Star Carlos Acosta sowie großartigen Tanzszenen.

Ein Film von Icíar Bollaín
Spanien 2018 | 109 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit deutschen Untertiteln

Mi 5.12., 20.00 h, TÜ Arsenal
ERÖFFNUNGSFILM

Sa 8.12., 22.00 h, TÜ Arsenal

 
 

Les distàncies | Distances

Olivia, Eloi, Guille und Anna, vier Freunde aus Barcelona, reisen nach Berlin, um Comas, einen ihrer besten Freunde, zu seinem 35. Geburtstag einen Überraschungsbesuch abzustatten. Allerdings empfängt Comas die Gruppe nicht wie erwartet. Für jeden der Freunde fällt der Empfang ganz anders aus, als sie es sich ausgemalt haben und so beginnt jeder von ihnen zu überdenken, was Freundschaft für ihn ausmacht. Ein gemeinsames Wochenende in Berlin driftet vier Freundschaften auseinander: Gemeinsam entdecken sie, dass Zeit und Entfernung alles verändern kann. Regisseurin Elena Trapé gelingt ein Generationenportrait und eine brillante Chronik der Ernüchterung im Erwachsenenalter, eingerahmt in einem trostlosen Berlin, in dem sich alle noch verlorener fühlen.
Les distàncies gewann 2018 beim Filmfestival in Málaga den Preis für den besten Film, beste Regie und beste Darstellerin (Alexandra Jiménez).

Ein Film von Elena Trapé
Spanien 2018 | 100 Min. | Originalfassung (Katalanisch, Spanisch) mit englischen Untertiteln

Di 11.12., 20.00 h, TÜ Arsenal

 
 

El Rey | Der König
Work in progress

Zwei Jahrelang haben die Schauspieler Alberto San Juan, Willy Toledo und Luis Bermejo das Madrider Teatro del Barrio mit El Rey gefüllt, einem Theaterstück über die jüngste spanische Geschichte. Nun haben sie das Stück filmisch umgesetzt. Im Zentrum steht die Figur Königs Juan Carlos I. zunächst als er 2014 zu Gunsten seines Sohnes Felipe abdankt. Sodann schaut er aber zurück auf das Jahr 1948, als er als 10-Jähriger erstmals nach Spanien kommt. Was dann folgt ist eine Fabel, eine Hypothese, eine Provokation und ein Albtraum über die wichtigsten historischen Ereignisse im Spanien der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Franco, Carrero Blanco, Adolfo Suárez, Martín Villa, Felipe González, Juan Luis Cebrián, Puig Antich oder Antonio Tejero – alles Geister aus der Vergangenheit, die Juan Carlos umgeben und mit realen Worten und Taten das politische Leben des Landes entscheiden.
El Rey ist ein unbequemer Film und eine Abrechnung mit der Kultur der Transición, des im Ausland bewunderten Übergangs von der Diktatur zur parlamentarischen Monarchie. El Rey feierte seine Weltpremiere im November beim Europäischen Filmfestival in Sevilla und wurde im Europäischen Parlament gezeigt.

Ein Film von Alberto San Juan und Valentín Álvarez
Spanien 2018 | 84 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit englischen Untertiteln

So 9.12., 19.00 h, S
Theater am Olgaeck

Mo 10.12., 20.00 h, TÜ Arsenal

 
 

Mi querida cofradía | Hopelessly Devout

Die Karwoche hat bereits begonnen und Carmen, fromm und katholisch, steht kurz davor, ihren Lebenstraum zu verwirklichen: Präsidentin ihrer örtlichen religiösen Bruderschaft zu werden. Es wäre das erste Mal, dass einer Frau eine solche Ehre gebührt. Aber ihr Traum löst sich in Luft auf, als sich ihre Mitbrüder für Ignacio entscheiden, ihren größten Rivalen. Für Carmen wird am Tag der Prozession alles nur noch komplizierter, als Ignacio bei einem klärenden Gespräch bei ihr zu Hause einen unglücklichen Unfall erleidet und bewusstlos auf dem Boden liegt. Aus dieser Lage kann sie nur mit Hilfe der Frauen um sie herum herauskommen und plötzlich könnte das, was auf den ersten Blick wie eine entsetzliche Lage erscheint, Carmens Chance sein...
Eine heitere und farbenfrohe Komödie vor dem Hintergrund der andalusischen Karwoche mit einer neuen, frischen Perspektive auf die Rolle der Frau in der Welt der religiösen Bruderschaften.
Mi querida cofradía lief 2018 beim Wettbewerb des Filmfestivals in Málaga (Publikumspreis, Preis für die beste Darstellerin) und in San Sebastián (Made in Spain).

Ein Film von Marta Díaz de Lope Díaz
Spanien 2018 | 87 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit deutschen Untertiteln

Mi 5.12., 19.00 h, S
Theater am Olgaeck

Sa 8.12., 20.00 h, TÜ Arsenal

 
 

Todos lo saben | Offenes Geheimnis

Laura (Penélope Cruz) lebt mit ihrem wohlhabenden Ehemann Alejandro (Ricardo Darín) und ihren beiden Kindern in Buenos Aires. Anlässlich der Hochzeit ihrer Schwester Ana reist sie in ihr kastilisches Heimatdorf. Neben ihrer Großfamilie trifft sie dort auch auf ihre alte Liebe Paco (Javier Bardem). Nichts scheint die ausgelassene Stimmung zu trüben – doch dann gerät das harmonisch wirkende Gefüge durch ein unvorhergesehenes Ereignis aus den Fugen. Innerhalb weniger Tage brechen Konflikte hervor, die über Jahrzehnte gewachsen sind – unter strenger Beobachtung einer geschlossenen, dörflichen Gemeinschaft.
Der neue Film des iranischen Regisseurs und zweifachen Oscar-Peisträgers Asgar Farhadi ist ein packender Thriller über Lebenslügen und familiäre Abgründe und war der Eröffnungsfilm des Cannes Filmfestivals 2018.

Ein Film von Asgar Frahadi
Spanien 2018 | 123 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit deutschen Untertiteln

Fr 7.12., 22.00 h, TÜ Arsenal

 
 

Campeones | Wir sind Champions

Für Marco (Javier Gutiérrez) läuft es gerade alles andere als gut. Als Co-Trainer einer Basketballmannschaft der 1. spanischen Liga heimst nur der Trainer das Lob und die Anerkennung ein und auch privat könnte es nicht schlechter laufen - seine Ehe steht kurz vor dem Aus. Frustriert über sein Leben, und dass immer nur die anderen Gewinner sind, kommt es auf dem Spielfeld zum Eklat. Er betrinkt sich anschließend und baut dann auch noch einen Autounfall, was ihm prompt einen Gerichtsprozess beschert. Die Richterin verdonnert ihn dazu, ein Basketballteam von Menschen mit Behinderungen zu trainieren. Doch was ihm zuerst wie eine Strafe vorkommt, stellt sich bald als inspirierende Tätigkeit heraus, die es ihm ermöglicht, aus seiner eigenen Existenzkrise auszubrechen...
Campeones war schon im Juli mit über drei Millionen Zuschauer der erfolgreichste Film des Jahres in Spanien und ist der spanische Oscar-Kandidat für eine Nominierung in der Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film.

Ein Film von Javier Fesser
Spanien, Mexiko 2018 | 124 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit deutschen Untertiteln

So 9.12., 18.00 h, TÜ Atelier

 
 

Camarón. Flamenco y revolución

Camarón de la Isla, der wohl einflussreichste Flamencosänger des 20. Jahrhunderts, wurde 1950 als José Monge Cruz in San Fernando (Cádiz) geboren und war die Persönlichkeit, die – auch zusammen mit Paco de Lucía – die Kunst des Flamenco revolutionierte. Von Puristen wurde er abgelehnt, für die breite Öffentlichkeit war er die Symbolfigur des Flamenco-Gesangs. Für die Gitanos, die spanischen Roma, die noch immer die bedürftigsten Spanier sind, am stärksten abgelehnt und von Beschäftigungs-, Bildungs- und Wohnungsprobleme geplagt werden, gilt er bis heute als Referenzfigur. Camarón war seiner Zeit weit voraus und wurde trotz seines frühzeitigen Todes im Jahr 1992 zu einem der einflussreichsten und bestimmendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Mit Camarón. Flamenco y revolución erkundet Regisseur Alexis Morante anhand von selten gesehenen und interessanten Archivbildern die Person hinter dem Mythos sowie das weltweite Erbe seines Werks 25 Jahre nach seinem Tod.

Ein Film von Alexis Morante
Spanien 2018 | 104 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit englischen Untertiteln

Fr 7.12., 20.00 h, TÜ Arsenal

Sa 8.12., 19.00 h, S
Lichtbildnerei Babel

 
 

Os fillos da vide | Kinder der Weinrebe

Ana Domínguez, die aus Galicien stammende Regisseurin, kehrt zu ihren Wurzeln nach A Rúa de Valdeorras (Ourense) zurück und unternimmt eine filmische Reise, die den Zuschauer durch persönliche Erinnerungen und kulturelle Ereignisse führt. Durch die Zyklen des Lebens und der Jahreszeiten, zwischen Weinbergen, Weinlesen und Weinfesten erfahren wir von Riten, Rhythmen der Natur und die vom Aussterben bedrohten Traditionen Galiciens. Heidnisches und Mythisches vermengen sich in nahezu authentischen Bacchanalen und Explosionen von Fruchtbarkeit und Leben. Ein atemberaubend ästhetischer und ethnografischer Einblick in Landschaften und Leben der Menschen dieser entlegenen Region des spanischen Nordwestens.

Ein Film von Ana Domínguez
Spanien 2017 | 69 Min. | Originalfassung (Galicisch, Spanisch) mit englischen Untertiteln

So 9.12., 18.15 h, TÜ Arsenal

Regisseurin Ana Domínguez
anwesend

Anschließend
Degustation galicischer Weine

 
 

Rota N’Roll

Die Base Naval de Rota ist ein Marinestützpunkt am Golf von Cádiz, der mit dem 1953 zwischen Spanien und den USA abgeschlossenen Abkommen gegen die Bedrohung der damaligen Sowjetunion entstand, und heute von beiden Ländern gemeinsam genutzt wird. Der Stützpunkt ist der größte und modernste auf europäischem Boden: Hier befindet sich das meteorologische und ozeanografische Zentrum der US Navy für Europa, das die Streitkräfte der USA und der NATO mit allen wichtigen Daten versorgt. Von hier aus wurden u.a. während des Golfkriegs die US-Luftangriffe auf den Irak und jüngst auf Syrien geflogen. Der Film von Vanessa Benítez erzählt die Geschichte Rotas seit Mitte des 20. Jahrhunderts. In die kleine Stadt von Fischern und Bauern kamen 8.000 US-amerikanische Marinesoldaten und Dienstmitglieder und begannen, Land und Meer zu besetzen, den riesigen Marinestützpunkt zu bauen und Fischerei und Landwirtschaft zu vertreiben. US- Amerikaner brachten Dollars, Levis, Cadillacs, Rock 'n' Roll und Blues, aber auch Raketen und Kriegsschiffe und stellten das Leben in der konservativen andalusischen Kleinstadt auf den Kopf.

Ein Film von Vanessa Benítez Zamora
Spanien 2017 | 75 Min. | Originalfassung (Spanisch, Englisch) mit englischen Untertiteln


Do 6.12., 18.15 h, TÜ Arsenal
Di 11.12., 22.00 h, TÜ Arsenal

In Kooperation mit DAI

 
 

Franco vor Gericht | Franco on Trial. The Spanish Nuremberg?

Nach Die Siedler Francos, ihrer ersten Auseinandersetzung mit dem Erbe der Diktatur, richten die Filmemacher Lucía Palacios und Dietmar Post ihren Blick nun auf die systematischen Gräueltaten in Spanien vom Militärputsch 1936 und dem darauffolgenden Bürgerkrieg (1936-1939) bis zum Tod General Francos 1975. Nachdem 2008 der Versuch scheiterte, die Verbrechen vor einem spanischen Gericht aufzuklären, bemüht sich seit 2010 die argentinische Justiz, noch lebenden mutmaßlichen Tätern der Franco-Diktatur aufgrund begangener Verbrechen gegen die Menschlichkeit den Prozess zu machen. Untersuchungsrichterin María Servini hat 24 internationale Haftbefehle ausstellen lassen. 2014 begleiten sie die Filmemacher auf ihrer ersten Reise nach Spanien, wo sie erstmals Zeugen anhört. Franco vor Gericht beleuchtet ein fast vergessenes Kapitel europäischer Geschichte, stellt die argentinische Klage in den historischen und juristischen Kontext und wirft die Frage auf, ob die sogenannte „argentinische Anklage“ zu einem „spanischen Nürnberg“ werden kann.

Ein Film von Lucía Palacios und Dietmar Post
Deutschland, Spanien 2018 | 97 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit deutschen Untertiteln

Fr 7.12., 18.15 h, TÜ Arsenal

 
 

Impulso

Die junge spanische Tänzerin Rocío Molina gilt als Erneuerin, als das größte Talent, das der Flamenco-Tanz in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Auf sehr persönliche Weise vereint sie in ihren Programmen traditionelle mit avantgardistischen Elementen. Regisseur Emilio Belmonte begleitet die 34-Jährige - die u.a. mit dem Max Award in den Bereichen Tanz und Choreografie ausgezeichnet wurde und für den Laurence Olivier Award nominiert war – in dem sehr persönlichen und spannungsgeladenen Entstehungsprozess ihres aktuellen Bühnenprogramms – von der mühevollen Arbeit im Proberaum zu kleineren Auftritten und schließlich dem Finale auf der großen Bühne im Théâtre National de Chaillot in Paris. Ein mitreißendes Porträt über der Flamenco-Tänzerin, die mit ihren Avantgarde-Choreografien an die Grenzen von Tanz und bildender Kunst drängt.

Ein Film von Emilio Belmonte
Spanien, Frankreich 2017 | 85 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit englischen Untertiteln


Mi 12.12., 18.15 h, TÜ Arsenal

 
 

Te entiendo | Ich verstehe dich

Olivenza (portugiesisch Olivença) ist eine spanische Stadt in der Extremadura, Provinz Badajoz. Sie liegt am Guadiana-Fluss in der Nähe der Grenze zu Portugal und war von 1297, als Kastilien Olivenza an Portugal abtrat, bis in das Jahr 1801 unter portugiesischer Hoheit. Im selben Jahr wurde es von spanischen Truppen besetzt und im Frieden von Badajoz an Spanien abgetreten. Obwohl beide Länder das Territorium für sich beanspruchen und es offensichtlich Widersprüche im internationalen Hoheitsrecht über die sogenannte „Olivenza-Frage“ gibt, verursacht das Thema zwischen den beiden iberischen Staaten keine Reibungen. Die Einwohner der Stadt sind zweisprachig und betrachten sich sowohl als Portugiesen als auch als Spanier. Der Lissabonner Regisseurs Vítor Hugo Costa untersucht in diesem interessanten Film die Identität der Oliventinos und zeigt, dass verschiedene Identitäten auch kompatibel und bereichernd sein können.

Ein Film von Vítor Hugo Costa
Portugal 2017 | 60 Min. | Originalfassung (Portugiesisch, Spanisch) mit englischen Untertiteln

Sa 8.12., 19.00 h, TÜ Atelier

 

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