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Das wenig bekannte Land in Zentralamerika
gelangt – wenn überhaupt-
meist nur mit Negativschlagzeilen über ungeheure Statistiken in die
Medien: das Land mit der höchsten Mordrate, der höchsten Aidsrate
in Zentralamerika, dem gefährlichsten Flughafen. Andererseits gibt
es aber keine Bilder seiner Menschen, seiner Landschaften, seines kulturellen
Lebens. Die Tatsache, dass Honduras als Staat weder Relevanz besitzt noch
auf internationale auf Resonanz stößt, kommt den Interessen
der dortigen Oligarchie gelegen: Sie kann Politik und Wirtschaft nach ihren
eigenen Interessen steuern und Ungerechtigkeiten verschweigen. So ist das
Leben in Honduras von absurden Geschichten geprägt, die sie zu einer
authentischen Bananenrepublik werden lassen.
Die Kurzfilme behandeln diese alltägliche Sinnwidrigkeit honduranischen
Lebens. Durch sie erfahren wir von den fortwährenden Problemen der
Leute. Die Filme bringen uns ihre Realität bewegend näher, eine
für uns fremde Wirklichkeit voller Widersprüche. In Zeiten politischer
Repression und sozialer Dekomposition zeigen die im Programm präsentierten
Kurzfilme wie eine junge Generation von Regisseuren nach Filmemachen dürstet.
Fabiola
Maldonado, Filmwissenschaftlerin, Honduras
In Zusammenarbeit mit Amigos de América Latina, VHS Esslingen,
SEZ Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit, ZEB Zentrum für Entwicklungsbezogene
Bildung |
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KURZFILME
AUS HONDURAS
El Pelón | Der Kahlkopf
Daniel Núñez y Lucía
Castro
Honduras 2012, 13 Min., OmeU
Die Schüler nennen ihn El Pelón, den Kahlköpfigen. José Benigno
Quiroz hat 48 Jahrgänge des Instituto Salesiano San Miguel in Tegucigalpa
kennen gelernt und sein ganzes Leben dafür gesorgt, dass die Schule sauber
bleibt. Dort, in der Schule, werden seine persönlichen Entbehrungen wiedergutgemacht.
La Orquesta que murió en silencio
| Das Orchester, das im Stillen abging
Laura Bermúdez
Honduras 2011, 15 Min., OmeU
“ Endgültige Schließung des Arbeitszentrums”. So begann
der Brief, den die Musiker des Nationalen Sinfonieorchesters von Honduras am
14. Dezember 2004 erhielten. Zwei seiner ehemaligen Mitglieder erzählen
ihre Geschichte und wie Honduras zum einzigen Land Lateinamerikas wurde, das
kein Sinfonieorchester besitzt.
Ciclos
de esperanza | Zyklen der Hoffnung
César Hernández
Honduras 2012, 11 Min., OmeU
Ein Tag im Leben von Dania Guifarro, eine von den zahlreichen alleinerziehenden
Müttern, die in einem Armenviertel Tegucigalpas leben. Dania kämpft
mit Erfindungsgeist und Charakterstärke ums tägliche Überleben,
an vorderster Stelle immer an ihre Kinder denkend.
Calcetines rojos | Rote Strümpfe
Mario Gavarrete, Daniel Núñez
Honduras 2012, 21 Min., OmeU
Ein Journalist wird zufällig Zeuge eines Vebrechens. Ab diesem Zeitpumkt
wird sein Leben eine nie ausgemalte Wendung nehmen. |
Sa 06.12., 16.30 h TÜ Arsenal
So 07.12.,
17.00 h ES KoKi
So 07.12., 20.45 h S Delph
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AUSSTELLUNG
Im Rahmen des Festival de Cine Español findet im Kommunalen Kino
Esslingen die Fotoausstellung »La Costa de las Orejas« des
honduranischen Ausnahmekünstlers Arturo Sosa statt. Arturo Sosa ist
Fotograf und Schriftsteller, bekannt für seine graphische Dokumentationsarbeit
des natürlichen Reichtums und kulturellen Erbes seines Heimatlandes.
Hierfür wurde er in Honduras und von der spanischen Agencia Española
de Cooperación Internacional ausgezeichnet.
Kommunales Kino Esslingen,
Maille 4–9, 73728 Esslingen, Telefon: 0711/310595-15
VORTRAG
Mo., 08.12.2014, 18.00 Uhr, Volkshochschule Esslingen, Raum 107
» Die
Rolle der Medien in Honduras«
Vortrag von Jutta Blume, freie Journalistin und Autorin, Berlin |